23.02.14

Musterprotokolle für Chemie - Standards und Beispiele für Protokolle in Naturwissenschaften

Gerade anfangs macht man vieles falsch
Im folgenden Artikel - der sehr ausführlich geschrieben ist und auch oftmals ins Detail geht - stellen wir uns die Frage, wie Protokolle verfasst werden sollten, wobei sowohl auf die äußere Form als auch auf Fragen bezüglich Formatierung und auf wissenschaftlichen Schreibstil eingegangen wird. Es wird häufig speziell um Protokolle in der Chemie gehen, mit einem leichten Hauptaugenmerk auf Organische Chemie. Ich will dann auch so oft wie möglich an konkreten Beispielen aufzeigen, wie und warum andere Formulierungen nötig beziehungsweise allgemein üblich sind. Als Erfahrungsschatz habe ich unzählige eigene Protokolle digital als auch analog (teilweise mehrfach) korrigiert, und zwar aus den verschiedensten Teilbereichen wie Analytik, Organische Chemie, Physikalische Chemie oder auch Physik. Natürlich legt jeder Assistent - sofern die Protokolle korrigiert werden - andere Maßstäbe an die Arbeiten, jedoch hilft einem ein sauber und nach aktuellen Richtlinien verfasstes Protokoll, bestmöglich abzuschneiden.


Manche Universitäten, auch Fachhochschulen (welche ja schon generell lieber einzelne Arbeiten wie Protokolle benoten, weil die Struktur eine Art "Klasse" ist wie in der Schule) benoten sogar die verfassten Protokolle, diese Arbeiten gehen dann also zu einem bestimmten (geringen) Anteil in die Endnote (Bachelor oder ähnliches) ein. Ich persönlich bin froh, dass dies dort wo ich studiert habe nicht so gehandhabt wurde, weil es einem den Spaß am engagierten Arbeiten nimmt. Einige Unis, auch die LMU München wie ich hörte, benoten sogar zusätzlich die Vorkolloquien der Praktika. Über Sinn oder Unsinn einer solchen Drangsalierung von Studenten müssen wir hier denke ich nicht reden, solche Regelungen verletzen wie ich finde eine wichtige Grundidee des Studiums an sich, nämlich auch ohne Vorkenntnisse zumindest theoretisch mit viel Engagement Bestnoten erhalten zu können, und dabei zugleich noch Freiheiten in der eigenen wissenschaftlichen Arbeit zu haben.

Das Untere ist gut - das Obere besser.
Wenn man bis hier alles gelesen hat, ist einem vielleich aufgefallen, dass sich vom ersten auf den zweiten großen Absatz etwas geändert hat: Die Ausrichtung, die von linksbündig nach Blocksatz gewechselt hat. Wissenschaftliche Arbeiten werden üblicherweise im Blocksatz geschrieben, da es geordnet und übersichtlich strukturiert aussieht. Wenn man rechts aufs Bild klickt, kann man klar die Unterschiede erkennen.


Der Urheber ist leider unbekannt.
Wer des Englischen mächtig ist - also eigentlich jeder engagierte und zukunftsorientierte Wissenschaftler - der hat mit dem PDF "how to write a thesis" schonmal eine schöne grobe Gliederung vor sich, und kann Stichpunktartig die eigene Arbeit prüfen, oder nachsehen wie bestimmte Informationen in wissenschaftlichem Schreibstil verpackt werden. Natürlich mit dem Hauptaugenmerk auf (Organischer) Chemie, grammatikalische Feinheiten sind nicht wirklich behandelt, dafür gibt es andere Quellen; Im Vordergrund steht hier, viele Daten einheitlich und bündig auf Papier zu bringen.

Musterprotokoll zum downloaden
Da dieser Artikel hier selbst noch um einiges länger wird als er bis hier schon ist, will ich an dieser Stelle ein Musterprotokoll vorstellen. Das soll jedoch nicht heißen, dass bereits fertige Formulierungen enthalten sind oder gar eine ganze Arbeit, es ist die Rohfassung, um bei jedem Protokoll das gleiche Grundkonzept zu behalten. Das ist übrigens auch wichtig: Oftmals gibt es mehrere "erlaubte" Formulierungen oder Wege, um etwas darzustellen. Dann ist es nur wichtig, innerhalb eines Protokolls oder mehrerer Arbeiten einheitlich eine Form beizubehalten. Wer mit der Wissenschaft geht, geht auch mit der Zeit. Deshalb könnt ihr das vorgefertigte Musterprotokoll im Format .docx downloaden. Etwas, das natürlich kein Muss ist, aber eine Empfehlung von mir: arbeitet mit Microsoft Office. Es nimmt einem eine Menge Arbeit ab, wenn man seine intuitive Benutzeroberfläche erst einmal kennenlernt.

Die Schriftgröße in wissenschaftlichen Arbeiten ist auch so ein kleines Streitthema: von 10 bis 16 reicht oft die Spanne, da empfindet jeder einen anderen Wert als richtig. Aber Schriftgröße 12 dürfte einerseits genügend Text auf einer Seite bereitstellen, kann andererseits ausgedruckt - sofern man nicht fast blind ist - aber auch noch gut gelesen werden.

Wann verwendet man einen Punkt, wann ein Komma? In wissenschaftlichen Arbeiten, vor allem an Universitäten, ist der Punkt bei Zahlen anstatt des Kommas gebräuchlich, aber nicht zwingend notwendig. Es erleichtert jedoch eine eventuelle Übersetzung ins Englische, wenn überall schon Punkte sind wo welche sein müssen, da im Englischen die Nachkommastellen mit Punkt abgetrennt werden.

Ein paar Kleinigkeiten möchte ich anhand eines Beispieltextes erläutern:

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